Die Moor-Birke
(Betula pubescens)
Baum des Jahres 2023
Die Moor-Birke hat die typischen Merkmale und Eigenschaften eines Pionierbaums, der baumfreie, rohe Böden schnell besiedeln kann und in dessen Schutz dann die späteren Waldbaumarten heranwachsen können.
Sie blüht schon ungewöhnlich früh im Alter von fünf bis zehn Jahren und bildet alljährlich große Mengen kleiner, leichter und geflügelter Samen, die vom Wind weit getragen werden und die auf rohen Böden gut keimen können. Sie kommt mit den auf Freiflächen extremeren Klimaverhältnissen ohne Weiteres zurecht. Ihre Laubkrone ist ziemlich lichtdurchlässig, so dass das Heranwachsen anderer Baumarten kaum behindert wird. Sie hat aber selbst eine äußerst geringe Schattentoleranz. Eigene Nachkommen können in ihrem Schatten schwerlich hochkommen. Sie wird nicht sehr alt, zumeist nur etwa 80, selten 100-130 Jahre, und überlässt vergleichsweise früh
den langlebigeren Waldbäumen das Feld.
Verwendung
Das Birkenholz ist fast weiß und ohne Maserung. Es lässt sich sehr gut glätten und eignet sich gut für den Möbelbau. Da es wenig resistent gegen Witterungseinflüsse ist, kann es nur im Innenbereich eingesetzt werden. Das Holz aller Birken ist auch ein beliebtes Brennholz. Insbesondere bei Sichtkaminen ist es sehr beliebt.
Das aromatische Birken-Öl, das aus Rinde und Teilen des Stammes gewonnen wird, wird teilweise bei der Verarbeitung von Leder verwendet. Moorbirkenblätter werden seit jeher in der Volksmedizin verwendet. Wegen ihrer salz- und wasserausscheidenden Wirkung wird Tee aus Moorbirke bei Nieren- und Harnwegsbeschwerden, aber auch Gicht und Rheumabeschwerden verwendet. Haarwässer aus Extrakten der Birkenblätter sollen gegen Haarausfall und Schuppenbildung wirken. Das als Birkenpech bezeichnete Extrakt der Rinde wurde schon in der Steinzeit als Hochleistungs-Klebstoff verwendet und interessiert auch heute wieder die Materialforschung.
Viel mehr über den Baum des Jahres ist unter
https://baum-des-jahres.de/